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Berlins Charité: Lieb und teuer

Der Streit um das neue Bettenhaus der Charité könnte die Debatte um die Berliner Klinikstruktur endlich voranbringen

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die Charité, mit über 100 Kliniken und Instituten und 10 400 Mitarbeitern, ist auch im europäischen Maßstab ein Gigant der universitären Forschung und der milliardenschweren Gesundheitsbranche. Eine historische Errungenschaft Berlins, die im nächsten Jahr 300 Jahre alt wird. Die Charité ist uns lieb – aber leider auch sehr teuer. Das liegt nicht nur am DDR-Erbe des maroden Bettenhochhauses im Stadtzentrum, sondern auch an der schlecht gemachten Fusion der großen Klinika-Standorte, vom Benjamin Franklin im Südwesten der Stadt bis Berlin-Buch im Nordosten. Mit riesigen Flächen, Doppelstrukturen und überforderten Geschäftsführungen. Seit Anfang der neunziger Jahre gärtnert die Berliner Politik an diesem so wichtigen Teil der Wissenschaftslandschaft herum, die durchaus blüht und gedeiht, aber gefährdet bleibt. Denn es fehlen nicht nur hunderte Millionen Euro für notwendige Investitionen, sondern auch ein Standortkonzept, das die Charité überlebensfähig macht. Unbeeinflusst von Ost-West-Befindlichkeiten und innerbetrieblichen Eifersüchteleien. Das neue, vorerst unbezahlbare Bettenhaus könnte diese Debatte nach vorne bringen. za

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