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Berlins historische Mitte: Pläne für das Innerste

Seit Jahren wird um die Neugestaltung des historischen Zentrums rund um den Molkenmarkt gestritten. Unter dem neuen Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel könnte das Vorhaben endlich in Gang kommen, meint unser Autor.

Mit Liebe gewählt ist dieser Titel nicht gerade, er klingt eher nach Ulk: „Alte Mitte neue Liebe“. Berlins Senatsbaudirektorin hat den Vers ersonnen für die Umgestaltung des historischen Zentrums, mit dem sie eine Hassliebe verbindet. Denn Regula Lüscher ist vernarrt in die zeitgenössisch aufgehübschte Moderne – und die macht kurzen Prozess mit der Historie. Lüschers Chef dagegen, der „Ossi“ und Bausenator Andreas Geisel, ist ein Pragmatiker, und die sehen bekanntlich ihre Berufung darin, Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Das kann helfen, wenn man derart umkämpfte Themen wie die historische Mitte Berlins anpacken will. Alexanderplatz, Molkenmarkt und die Brache zwischen Fernsehturm und Schlossneubau – das alles will Geisel angehen, das Innerste von Berlins Mitte umgestalten. Dass hier mal pulsierende Stadt war, davon ist heute nichts zu erkennen. Und das macht die Aufgabe so schwierig, für Geschichtsvergessene wie Geschichtsversessene gleichermaßen. Mal sehen, ob Berlin aus den Fehlern bei der Rekonstruktion der Friedrichstadt gelernt hat – oder sich bei der Genehmigung von Neubauten erneut für Monotonie und falschen Maßstab rechtfertigen muss. 2015 wird für Berlin wieder ein Jahr des Städtebaus – und Geisels Bewährungsprobe. ball

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