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Bildungsreformen: Theorie und Praxis

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft hat sich die Aufgabe gestellt, die Reformfreude der Länder im Angesicht der Pisa-Studie zu untersuchen. Herausgekommen ist - das war absehbar -, dass die Länder mit den schlechtesten Pisa-Leistungen den stärksten Reformeifer entwickelt haben.

Auch Berlin war so ein Kandidat mit großem Leidensdruck und bekommt nun ein dickes Lob von den Forschern. Zu Recht wird gewürdigt, dass Berlin viel tut für die Hochbegabtenförderung und für die Qualitätskontrolle durch Vergleichsarbeiten. Andere angebliche Pluspunkte entpuppen sich bei näherem Hinsehen allerdings als Problemzonen. So wird Berlins frühe Einschulung gelobt, obwohl viele Schulen mangels Personal den Ansprüchen der Fünfjährigen nicht gewachsen sind. Auch die Schulinspektionen schlagen zugunsten Berlins zu Buche, obwohl sie zu selten Konsequenzen haben. Ebenso ist es mit der Behindertenintegration: Sie hat zwar laut Gesetz Vorrang, doch führt der Mangel an Sozialpädagogen dazu, dass Schulen Kinder mit großem Förderbedarf abweisen. All dies weiß Berlins Bildungssenator. Er sollte sich über das Lob der Initiative deshalb nicht zu laut freuen. sve

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