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Meinung: Biotechnologie: Kein Gen für Klugheit

Nun also auch Affen. Amerikanischen Wissenschaftlern ist es gelungen, ein Gen in die Keimbahn eines Rhesusäffchens einzupflanzen.

Nun also auch Affen. Amerikanischen Wissenschaftlern ist es gelungen, ein Gen in die Keimbahn eines Rhesusäffchens einzupflanzen. Das soll irgendwann die Behandlung schwerer Krankheiten erleichtern. Rasche Fortschritte sind aber unwahrscheinlich. Denn die wichtigen Krankheiten werden meist nicht durch ein einzelnes Erbmerkmal, sondern durch viele Faktoren hervorgerufen. Und Tierversuche sind nicht so einfach übertragbar. Hinzu kommt der große Aufwand: 224 Eier wurden genetisch verändert, am Ende wurden drei Tiere geboren, von denen nur eines das fremde Gen in sein Erbgut eingebaut hatte. Rückt dafür nun der genmanipulierte Mensch in greifbare Nähe? Technisch gesehen ist der transgene Affe Andi ein Schritt in diese Richtung. Aber welches Erbmerkmal sollte man in das menschliche Genom einfügen? Das Gen für Klugheit, für Schönheit, für Gesundheit, für Verträglichkeit - all das existiert in dieser Form nicht. So einfach hat es uns die Natur nicht gemacht. Leben, menschliches zumal, ist ein komplexes Netzwerk abertausender biologischer Faktoren, das völlig zu begreifen uns vielleicht nie möglich sein wird. Diese Erkenntnis sollte uns davon abhalten, in unseren Genen herumzupfuschen.

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