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Meinung: Bis alles ruft

GRÜNER KOMPROMISS BEI AMT UND MANDAT?

Manchmal kann Stillhalten die wirksamste politische Strategie sein. Getreu dieser Maxime handeln gegenwärtig die GrünenParteichefs Claudia Roth und Fritz Kuhn, die auf dem Parteitag von Bremen so arg gerupft wurden: Während die Berliner Zentrale zum Thema Trennung von Amt und Mandat auffällig laut schweigt, sammelt sich die Basis zu ihrer Unterstützung. Das Ziel heißt: Endlich weg mit der blöden, alten Satzung, die unserer erfolgreichen Spitze das Weiterarbeiten verbietet. Immer mehr Landesverbände wollen auf dem Parteitag im Dezember die Trennung von Amt und Mandat zunächst für zwei Jahre aussetzen und erst danach eine Urabstimmung über die Grundsatzfrage abhalten. Auch dezidiert linke Landesverbände wie der Berliner kämpfen dafür. Damit scheint Wirklichkeit zu werden, was sich Roth und Kuhn als Bedingung für eine neue Kandidatur gewünscht hatten: einen lauten Ruf der ganzen Partei. Natürlich bleibt noch ein Risiko auf dem nächsten Parteitag. Aber vieles spricht dafür, dass sich die Grünen nach einem schier end- und sicher auch würdelosen Gezerre mit der Notwendigkeit einer echten Führung arrangieren wollen. Das wäre einfacher zu haben gewesen. Aber vielleicht lernen manche von den politischen Strippenziehern der Partei, dass man bei den Grünen schnell überziehen kann. Eine List der Geschichte? Die Parteiengeschichte ist zu vielem fähig. Die der Grünen zumal. hmt

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