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Meinung: „Bis Mai 2005 wollen wir …

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... die Entschädigung der früheren Zwangsarbeiter abschließen.“

In den USA, in Polen und in Russland ist Michael Jansen ein gern gesehener Gesprächspartner. Der künftige Chef des Bundespräsidialamts gilt als einer, der erst einmal zuhört und Probleme unaufgeregt zu lösen versucht. Einer, der sich für eine Sache engagieren kann, aber im Hintergrund bleibt. Vor vier Jahren hatte Jansen einen Spitzenjob in der Wirtschaft aufgegeben, um sich einem Thema zu widmen, das viele seiner Manager-Kollegen nur mit spitzen Fingern anfassten: der Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter. Im September 2000 wurde er Vorstandschef der Zwangsarbeiterstiftung.

Bereits als Generalbevollmächtigter der Degussa AG hatte sich der 63-Jährige mit Entschädigungsfragen beschäftigt. Zuvor war der Jurist 18 Jahre lang im Auswärtigen Amt tätig: als Diplomat in Madrid, Brüssel und Caracas, als Büroleiter von Außenminister Genscher und Chef der Personalabteilung.

Diplomatisches Geschick bewies Jansen auch in der Stiftung. Unerwartet mühsam war es, die deutschen Firmen dazu zu bringen, die versprochene Summe aufzubringen. In den Konflikten zwischen Wirtschaft, Politik und Opfergruppen erwies sich Jansen als umsichtiger Vermittler. Sein Ziel, die Entschädigungen bis zum 60. Jahrestag des Kriegsendes abzuschließen, wird die Stiftung daher wohl erreichen.

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