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Meinung: Bittere Pillen zum Selbstgebrauch

ÄRZTETAG IN BERLIN

Hausaufgaben nicht ordentlich gemacht. Nachsitzen! So lässt sich die eine Botschaft zusammenfassen, die vom Ärztetag an Gesundheitsministerin Ulla Schmidt gegangen ist. Aber wie soll die Ministerin mit der Ärzteschaft kooperieren, wenn von dort keine konstruktiven Vorschläge kommen, wie sich das Gesundheitswesen reformieren ließe? Der Ärztepräsident und seine Funktionärskollegen üben sich vor allem im NeinSagen. Pflicht zur Weiterbildung? Bloß nicht. Der Abbau von Facharztpraxen? Auf keinen Fall. Patientenquittung? Nur auf freiwilliger Basis. Damit vergeben die Mediziner die Chance, am Reformprozess mitzuwirken. Die zweite Botschaft des Ärztetages lautet: Wir sind unschuldig und die böse Bundesregierung will uns mit „haltlosen“ Vorwürfen „sturmreif“ schießen. Natürlich lassen sich nicht alle Ärzte über einen Kamm scheren. Nicht jeder Arzt muss zu einer Fortbildung gezwungen werden, weil er sich ohnehin freiwillig auf den neusten Stand bringt. Wenn die Ärzte aber nicht die Gelegenheit nutzen, die schwarzen Schafe im Gesundheitswesen kenntlich zu machen, werden alle am Ende dafür bezahlen müssen. ce

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