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Blackout im Bundestag: Ins Schwarze

Warum predigen Politiker Wasser, spülen aber mit Strom? Stefan Jacobs über die Folgen des Bundesstromausfalls.

Von der schwarz-gelben Koalition war gestern nur das Schwarze übrig: Blackout, nachdem Arbeiter drei Zehn-Kilovolt-Kabel gekappt hatten. Zum Glück sind bei der Aktion nicht auch die Bauleute schwarz geworden. Nur der Strom (gelb, gut, günstig) war weg. Im Bundeskanzlerinnenamt öffneten sich daraufhin sofort die Schleusen für das angestaute E-10-Benzin, das die Notstromaggregate speiste und so die lebensnotwendigen Funktionen der Regierung sicherte. Schlechter waren die Abgeordneten und Bundestagsmitarbeiter dran, die mangels Strom den Kaffeenachschub und damit auch die Regierungsfähigkeit einbüßten. Die externe Beschaffung von Muntermachern wäre unverantwortlich gewesen, weil auch die Toiletten ausgefallen waren. Daraus ergibt sich zum einen die Frage, warum Politiker zwar Wasser predigen, aber mit Strom spülen. Verdrossene fragen sogar, ob ein Bundesstromausfall überhaupt Auswirkungen hat. Klare Antwort: Ja, denn die Produktion heißer Luft entfällt. Der Beweis: Gestern wurden es nur acht Grad. Heute werden zwölf erwartet.

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