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Meinung: Blockieren – aber richtig

Wir haben es ja beim letzten CastorTransport gesehen: Irgendwie ist die Luft raus aus den reisenden Kadern. Keine einbetonierten Hände mehr und keine Gleisblockaden mit Traktor und Mähdrescher – nähert man sich im Wendland am Ende demokratischen Verhältnissen?

Wir haben es ja beim letzten CastorTransport gesehen: Irgendwie ist die Luft raus aus den reisenden Kadern. Keine einbetonierten Hände mehr und keine Gleisblockaden mit Traktor und Mähdrescher – nähert man sich im Wendland am Ende demokratischen Verhältnissen? Es sieht so aus, doch dann droht andererseits der Verlust kostbaren Wissens – eines Tages wird der Enkel den Urgroßvater fragen müssen, wie das damals funktioniert hat, als die Bullen über den Bahndamm… Gut, dass es die Holländer gibt, die sich mit derartigen Lücken nie abfinden würden, und die deshalb in Utrecht eigens eine Schule für junge Aktivisten gegründet haben. Jeder, ganz gleich, ob er Pelz-, Globalisierungs- oder Gentechnikgegner ist oder noch auf ein ganz neues, individuelles Feindbild wartet, kann dort das Handwerk von Hausbesetzung und Kampagne lernen, kann erfahren, wie man ein Schlauchboot besetzt, einen Schornstein zu Wasser lässt oder ein leerstehendes Haus entert. Für den Anfang steht eine fachgerechte Busblockade auf dem Programm, bevor die härteren Sachen folgen, eine Exkursion zum nächsten Castor vielleicht? Schade, dass die Ausbildung nicht mit einer staatlichen Prüfung endet – aber selbst Holland ist nicht mehr, was es mal war.

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