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Meinung: Bloß kein Schlamm

DIE FLUT UND DIE PARTEIEN 

Die Katastrophe ist groß, die Worte sind es auch. Das Pathos im Blick auf die Folgen der Flut soll helfen, den Kraftakt herbeizuführen. Oder zu reden. Und zwar mit Recht. Gemeinsam versuchen Menschen, die sich nie zuvor gesehen haben, ihre Wohnungseinrichtungen und Habseligkeiten zu retten. Der Schlamm macht alle gleich, Landesväter und Landeskinder. Gerade hat Sachsens Landtagspräsident vor diesem Hintergrund zu parteiübergreifendem Handeln aufgerufen: Nun solle sich beweisen, ob der Ruf aus der Wendezeit, „Wir sind ein Volk“, wirklich stimmt. Das sagt ein Christdemokrat. Der Christsoziale Edmund Stoiber muss den Ruf überhört haben. Und auch, dass die Ministerpräsidenten Sachsen-Anhalts und Sachsens, beide Christdemokraten, bei der Konferenz mit dem Kanzler der Bundesregierung Dank für ihre Hilfe abstatteten. Da war es greifbar nahe, das Parteiübergreifende – bis Stoiber gegen Ende seine Kritik vom Blatt las. Und das Theater um die Verschiebung der Steuerreform begann. Nein, ja, aber nach einem Wahlsieg wird die Verschiebung zurückgenommen. Die gequälte Miene des CDU-Regierungschefs von der Saar sprach Bände. Parteiliches Handeln wird nicht als angemessen angesehen; es widerspricht auch dem Lebensgefühl der Flutopfer. Parteipolitische Auseinandersetzungen behindern die Bemühungen, die Schwierigkeiten zu meistern. Sagt ein Christdemokrat. Und zwar mit Recht: Zuerst kommt das Land, dann die Partei. Sollte man meinen. cas

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