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Börsengang der Bahn: Becks Aktien

Die finanziellen Erwartungen an den Börsengang sind zu hoch gegriffen.

Es mag sein, dass die Deutsche Bahn tatsächlich bald privatisiert wird, jedenfalls zum Teil. Die Koalition hat es immerhin beschlossen. Mindestens ebenso wahrscheinlich lässt der Börsengang aber auf sich warten. Milliardenkonzerne wie Evonik haben ihre Börsenpläne wegen der Unruhe in den Finanzmärkten vertagt, nur das kleine Hamburger Beschichtungsunternehmen Ropal Europe hat sich in diesem Jahr aufs Parkett gewagt und sechs Millionen Euro eingespielt. Die Erwartung der SPD-Minister Wolfgang Tiefensee und Peer Steinbrück ist hoch gegriffen: Für knapp ein Viertel des Verkehrsgeschäfts der Bahn wollen sie bis zu acht Milliarden Euro erlösen, obwohl der Staat die Immobilien und das Schienennetz behält. Angesichts des unsicheren Marktumfelds wird der Börsengang der Bahn wohl scheibchenweise ins Wahljahr 2009 verschoben, während die Einnahmeprognosen scheibchenweise nach unten korrigiert werden. Die Gewinner wären klar: die Investmentbanken, die trotzdem Millionen verdienen, und die CDU/CSU, die stets gegen das Modell der SPD war. Parteichef Kurt Beck hat zwar die Genossen überredet – aber die Börse muss überzeugt werden. mod

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