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Brandenburg: Zu zweit allein

Etwa jeder zweite Brandenburger wird im Jahr 2030 im Berliner Umland leben. Die berlinfernen Regionen werden etwa jeden vierten Einwohner verlieren. Doch in Brandenburg ist aus der Demografiedebatte die Luft raus.

Die Märker rücken Berlin auf die Pelle, in Uckermark, Prignitz und Lausitz sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht! Sage niemand, es sei völlig neu, was die Bevölkerungsprognose für das Jahr 2030 vorhersagt: Dass in den Landestiefen die Dörfer und Städte schrumpfen, der Speckgürtel wächst, ist schon lange Realität. Umso mehr verwundert es, wie langsam Politik immer noch reagiert: In Brandenburg ist aus der Demografiedebatte die Luft raus. Weder Rot-Rot noch die Opposition wagen sich an Tabus, an die Reform der Kreisgrenzen etwa oder an die Stilllegung von Dörfern. 2030 wird jeder zweite Märker im Berliner Umland leben. Und immer noch eine Landesgrenze? Selbst wenn man noch ein paar Behörden zusammenlegt, werden spätestens dann zwei Länder ein teurer Anachronismus sein. Trotzdem ist für eine Fusion in Brandenburg keine Mehrheit in Sicht, kein politischer Wille, zumal Matthias Platzeck aufgegeben hat und auch Klaus Wowereit andere Ambitionen hat. Auch im traditionell auf sich selbst fixierten Berlin hat sich die Politik mit dem Nein der Märker abgefunden. Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg? Fehlanzeige!

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