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Meinung: BSE: Die Chance für ein Reförmchen

Franz Fischler kann das Rad der Zeit nicht zurückdrehen, da mögen die Rufe nach einem Umsteuern in der Landwirtschaft in den Zeiten von BSE noch so laut sein. Der EU-Agrarkommissar, der selbst aus einer österreichischen Kleinbauernfamilie stammt, plädiert nun für geschlossene Naturkreisläufe und ein bedingungsloses Verfütterungsverbot von Tiermehl an Wiederkäuer.

Franz Fischler kann das Rad der Zeit nicht zurückdrehen, da mögen die Rufe nach einem Umsteuern in der Landwirtschaft in den Zeiten von BSE noch so laut sein. Der EU-Agrarkommissar, der selbst aus einer österreichischen Kleinbauernfamilie stammt, plädiert nun für geschlossene Naturkreisläufe und ein bedingungsloses Verfütterungsverbot von Tiermehl an Wiederkäuer. Wer wird da widersprechen? Aber wie weit zurück zur Natur soll die Landwirtschaft? Der deutsche Landwirtschaftsminister Funke hat schon seine Zweifel angemeldet, dass sich der von Bundeskanzler Schröder geforderte Abschied von den Agrarfabriken tatsächlich umsetzen lässt. Agrarproduktion im industriellen Stil bedeutet vor allem eines: niedrige Verbraucherpreise. Der alte Brüsseler Hase Fischler kennt "seine" Landwirte selbst am besten. Seit der Diskussion um die Finanzordnung der "Agenda 2000" weiß er, wie schwer sich eine Senkung der Brüsseler Garantiepreise durchsetzen lässt. Fischler sollte aber die politische Dynamik der BSE-Diskussion nutzen, um wenigstens ein Reförmchen des EU-Agrarmarkts anzustoßen: eine Korrektur der geltenden Marktordnung. Für den Verbraucher heißt das - sich auf höhere Preise einstellen.

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