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CDU in Baden-Württemberg: Tief gefallen

Erst konnten sie nicht nah genug dran sein an ihm, dann nicht schnell genug weg. Das war, als er die Macht verloren hatte – in diesem Punkt hat Stefan Mappus, tief gefallener Ministerpräsident Baden-Württembergs, recht.

Erst konnten sie nicht nah genug dran sein an ihm, dann nicht schnell genug weg. Das war, als er die Macht verloren hatte – in diesem Punkt hat Stefan Mappus, tief gefallener Ministerpräsident Baden-Württembergs, recht. Seine Partei, die CDU, liefert sich gerade einen Wettbewerb in der Distanzierung. Das hat etwas Abstoßendes. Denn andererseits fanden die Christdemokraten einen, der die Richtung vorgibt, ziemlich toll. Und wünschen sich so einen ja gerade wieder in der Partei, die Jahrzehnte das erfolgreichste Bundesland regiert hat. Mappus war die willkommene konservative Dampframme; er versprach, der SPD den Rest zu geben. Nun, dieser Politikstil ist brachial, und brachial gescheitert. Aber anstatt sich zu grämen, sich zu schämen und sich zu befragen, wie es so kommen konnte, wird aus dem einen der Beelzebub gemacht. Als wäre es damit getan. Es war doch offenkundig, zum Beispiel, wie Mappus mit dem Parlament umging. Was ist das für ein Demokrat, der sich den Mund verbieten lässt? Was ist das für eine Partei, die ihm nicht selber sagt: „Fresse halten“, wie er es manchmal wörtlich tat? Alle, die das nicht getan haben, die nichts oder nicht genug getan haben für Gesinnung und Gesittung, sollten schweigen – oder Selbstkritik üben. Um den Preis, selbst die Macht zu verlieren. cas

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