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CDU und Zeitgeist: Zu schnell

Soll alles bleiben, wie es ist, weil es gut oder weil man es gewohnt war? Konservativen Menschen fällt es manchmal schwer, das Gewohnte vom Guten zu trennen.

Soll alles bleiben, wie es ist, weil es gut oder weil man es gewohnt war? Konservativen Menschen fällt es manchmal schwer, das Gewohnte vom Guten zu trennen. Sie empfinden Treue zu gewissen Prinzipien und setzen diese Treue dann mit Tugendhaftigkeit gleich. Das sticht besonders jetzt ins Auge, wo sich die CDU all jener Kritiker erwehren muss, die der Partei Anpassung an den sozialdemokratisch-liberal-libertären Zeitgeist vorwerfen. Wehrpflicht abgeschafft, Atomausstieg, Homo-Ehe, Mindestlohn: Das geht einigen – ja, was eigentlich? – zu weit oder zu schnell? Zu weit hieße, die neue Linie als inhaltlich falsch zu werten. Doch das tun nur ganz wenige. Kaum einer wirbt noch offensiv für die Wehrpflicht, die Atomkraft, die Exklusivität von Hetero-Ehen und gegen Mindestlöhne. Den meisten konservativ Heimatlosen geht der Wandel bloß zu schnell. Ihr Protest ist ein verzweifelter Hilferuf, dass sie sich von der Geschwindigkeit überfordert fühlen. Sie hätten es gern langsamer. Und kuscheliger. Wir hier, dort die anderen, wie früher halt. Die Richtung allerdings stellen auch sie nicht infrage. Kein Wunder: Gesellschaftspolitisch holt Deutschland in globaler Perspektive ja bloß auf. mal

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