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Charlie Sheen.

© Reuters

Charlie Sheen: "Kann ein Kerl nicht Spaß haben?"

Charlie Sheen führt ein wildes Leben und muss mal wieder entgiften und durchatmen. Der hochtalentierte Schauspieler muss aufpassen, dass er nicht in der Britney-Spears-Liga der tragischen Fälle landet.

Der Fachbegriff für Charlie Sheens Spezialdisziplin lautet „booze and cocaine binge“, also etwa „Schnaps- und Koks-Absturz“. Doch der Begriff unterschlägt, dass der Hollywood-Star meist auch noch Callgirls im Gefolge hat, wenn er seinem wilden Leben die finale Würze verleihen möchte; Geld genug ist vorhanden. Aber irgendwann braucht auch der zäheste Hedonist eine Pause, muss entgiften und durchatmen. Sheen ist mal wieder soweit – die nächsten drei Monate wird er in einer Klinik, die auf Stars mit „emotionalen Problemen“ spezialisiert ist, Kräfte sammeln für den nächsten Exzess.

Die Hollywood-Grundregel besagt: Für einen „Bad Boy“ ist immer noch Platz. Der 45-jährige Sheen beherrscht dieses Genre zur Zeit nahezu unangefochten, nachdem konkurrierende Rüpel wie Mickey Rourke und Robert Downey jr. anscheinend allen Dampf abgelassen haben. Zwar heißt es, der hochtalentierte Schauspieler sei beim Drehen stets nüchtern, professionell und präzise. Doch danach tritt stets ein, was er der Öffentlichkeit jetzt vor dem Entzug noch mit auf den Weg gegeben hat: „Kann ein Kerl nicht Spaß haben und gleichzeitig seine Arbeit machen? Alles Ärsche!“

Sheen, der Sohn des Hollywood-Stars Martin Sheen, ist als Hauptdarsteller der auch in Deutschland erfolgreichen Serie „Two and a Half Men“ zu den Topverdienern seiner Branche aufgestiegen. Er spielt darin eine jugendfreie Version seiner selbst, eine wenig anspruchsvolle Aufgabe für einen, der mit Filmen wie „Platoon“ und „Wall Street“ zum Star aufstieg, dann aber in der B-Kategorie versank, bis er in Filmen wie „Scary Movie 3“ sich nur noch selbst parodierte. Das Fernsehen hat seine Karriere gerettet – und überweist ihm nun 1,9 Millionen Dollar pro Episode.

Nach einem ersten Entzug in den Neunzigern schoss Sheen seiner Verlobten Kelly Preston im Suff in den Arm, fiel als Stammkunde der „Hollywood Madam“ Heidi Fleiss auf und schlug drei Ehefrauen in die Flucht. Im vergangenen Oktober demolierte er eine Hotelsuite in New York, bis seine verängstigte Begleiterin die Polizei holte, und auch dem aktuellen Entzug ging eine 36-stündige Sause mit verschiedenen Chemikalien und Pornostars voraus.

Nun heißt es, Sheens Eltern prüften die Möglichkeit, eine Vormundschaft zu übernehmen. Damit wäre er wohl endgültig in der Britney-Spears-Liga der tragischen Fälle gelandet.

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