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Meinung: Comeback Kerry

Das Beste am Fernsehduell: Es gab endlich einmal eine echte Debatte zwischen den Kandidaten über den Irakkrieg. Das ist auch der Grund, warum John Kerry in Blitzumfragen als Sieger vom Platz ging und ihn die Kommentatoren aller großen USZeitungen vorne sahen.

Das Beste am Fernsehduell: Es gab endlich einmal eine echte Debatte zwischen den Kandidaten über den Irakkrieg. Das ist auch der Grund, warum John Kerry in Blitzumfragen als Sieger vom Platz ging und ihn die Kommentatoren aller großen USZeitungen vorne sahen. Angesichts der täglich über den Bildschirm flimmernden Notstandsbilder aus dem Irak wäre alles andere eine Überraschung gewesen. Zeitweise fühlte sich Präsident Bush so unwohl, dass er auf Vorwürfe Kerrys mit unterdrücktem Stöhnen, zusammengebissenen Zähnen und Augenrollen reagierte. So etwas wird von den politischen Beobachtern in den USA peinlich genau notiert. Kerry kämpfte nicht nur gegen einen Bush, der in den Umfragen führte, er kämpfte auch gegen den Eindruck, das Rennen sei schon zugunsten des Amtsinhabers entschieden. Denn nur einem Kandidaten, dem noch Siegchancen eingeräumt werden, hören die Wähler weiter aufmerksam zu. Kerrys größtes Problem war dabei, dass er die Unzufriedenheit vieler Amerikaner mit Bush bisher nicht in Zustimmung für sich umwandeln konnte. Deshalb ist es nicht nur wichtig, dass Kerry Bush gestern Nacht in die Defensive gedrängt hat, sondern, dass er selbst dabei einen präsidiablen Eindruck hinterließ. Der Herausforderer, der für sein starkes Wahlkampf-Finish bekannt ist, hat wieder eine Chance. clw

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