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CSU und Wildbad Kreuth: Sie tun nur so

Unter den politischen Patienten, für die das Jahr 2012 nur besser werden kann, ist die CSU ein besonders komplizierter Fall. Vor Jahresfrist stand praktisch fest, dass der nächste Bundeskanzler ein fränkischer Adliger sein würde.

Unter den politischen Patienten, für die das Jahr 2012 nur besser werden kann, ist die CSU ein besonders komplizierter Fall. Vor Jahresfrist stand praktisch fest, dass der nächste Bundeskanzler ein fränkischer Adliger sein würde. Heute steht nur fest, dass die CSU selbst in Bayern wieder auf schwankendem Grund balanciert. Das liegt auch daran, dass der Partner FDP die akute Schwindsucht hat und die Opposition damit zum ersten Mal reale Chancen auf eine Regierungsmehrheit. Aber ein Großteil der Malaise ist selbst verschuldet. Die CSU bietet nicht das Bild einer Partei, die weiß, was sie will, sondern das Bild einer Partei, die meistens nur so tut. Regelmäßig meldet sich der Vorsitzende bundespolitisch zu Wort. Es klingt immer kraftvoll, wie zuletzt bei der Rente mit 67. Aber es bleibt folgenlos. Regelmäßig hat der Generalsekretär Alexander Dobrindt eine Idee, zuletzt die, der NPD und in einem Aufwasch auch der Linken die Staatsfinanzierung abzudrehen. Sein eigener Bundesinnenminister muss ihm sagen, dass das im Rechtsstaat gar nicht geht. Als die CSU vor Kraft strotzte, wurde ihr derlei lächelnd als Folklore nachgesehen. Heute wirkt die gleiche Methode oft nur noch anmaßend, anbiedernd und hohl. bib

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