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Meinung: Da wird der Rubel rollen

NACH DEM PETERSBURGER TREFFEN

Es hat schon seinen Grund, das Wladimir Putin, Jacques Chirac und Gerhard Schröder bei ihrem Petersburger Treffen immer wieder so gequält wirkten. Am Ende konnten sie kein überzeugendes Ergebnis präsentieren, außer der im Prinzip immer richtigen Feststellung, dass es gut gewesen sei, miteinander zu reden. Aber auch der Anfang war schon irgendwie verquer. Eigentlich wollte Putin nur Schröder treffen. Das wäre unverfänglich gewesen. Erst durch die Beiladung Chiracs bekam die Konferenz ihren etwas verschwörerischen Anstrich. Morgen sollte der Bundeskanzler seinen Freund Tony Blair in Hannover über das Ergebnis der Petersburger Runde informieren. Dem kam der französische Präsident zuvor. Das wirkt eher weniger kollegial als ein bisschen großmächtig. Die richtige Politik findet ohnedies woanders statt. George W. Bush besucht Putin, allein, versteht sich. Dann kommt er nach Evian zum G-8-Gipfel und signalisiert Chirac damit Versöhnungsbereitschaft. Indirekt wird damit der Sicherheitsrat der UN wieder eingebunden. Und dann wird man über Geld reden. Aus Washington kam der Gedanke, beim zukünftigen Irak-Aufbau dürften sich nur Länder engagieren, die dem Land vorher seine Schulden erlassen haben. Wenn man sich darauf einigt, wissen wir auch, was Deutschland der Krieg, an dem es sich nicht beteiligte, kosten wird: vier Milliarden Euro. Das ist etwa die Hälfte dessen, was die Bundesrepublik nach dem ersten Irak-Krieg an die USA überwiesen hat. apz

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