zum Hauptinhalt

Meinung: Dabeisein ist alles

Die jetzige Diskussion über den Missbrauch von Ein-EuroJobs erinnert an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“. In dem Kinostreifen erlebt ein Mann, gefangen in einer Zeitschleife, ein und denselben Tag immer wieder – bis er geläutert ist.

Die jetzige Diskussion über den Missbrauch von Ein-EuroJobs erinnert an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“. In dem Kinostreifen erlebt ein Mann, gefangen in einer Zeitschleife, ein und denselben Tag immer wieder – bis er geläutert ist. Von Läuterung ist die deutsche Arbeitsmarktpolitik noch weit entfernt. Dass Ein-Euro-Jobs reguläre Arbeitsplätze verdrängen und beinahe jeder zweite Arbeitgeber Ein-Euro-Jobber gesetzeswidrig einsetzt, wie jetzt wieder eine Studie zeigt, ist nicht wirklich überraschend. Das wurde auch schon an den ABM-Stellen bemängelt, die mittlerweile abgeschafft worden sind. Dafür gibt es ja jetzt die Ein-Euro-Jobs. Dass auch wieder Missbrauch betrieben wird, zeigt, wie schwierig es ist, eine Antwort auf eine der drängendsten Fragen des deutschen Arbeitsmarkts zu finden: Wie kann ein funktionierender Niedriglohnsektor aufgebaut werden? Mindestlohn, Kombilohn, negative Einkommensteuer – über diese Modelle berät derzeit die Koalition. Solange es aber keine Alternative gibt, sind die Ein-Euro-Jobs für hunderttausende Langzeitarbeitslose die einzige Chance, wenigstens ein wenig an der Arbeitswelt teilhaben zu können. dro

Seite 17

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false