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Daimler ohne Chrysler und Benz: Tiefergelegt

Daimler oder Benz? Zukunft oder Vergangenheit? Der Spagat, den Vorstand und Aufsichtsrat des Stuttgarter Autokonzerns auf der Hauptversammlung versuchten, tat schon ein bisschen weh. Daimler-Chrysler heißt jetzt „Daimler“.

Damit werden die Traditionalisten verprellt, die um das Erbe von Carl Benz fürchten – obwohl doch der Stern aus Stuttgart ohne die marode US-Tochter künftig noch heller strahlen kann. Zugleich wollen die Freunde des neuen Namens noch nicht nach vorne schauen, weil die Scheidung von Chrysler noch schmerzt. Milliarden hat die Welt-AG unter Jürgen Schrempp versenkt. Milliarden kostete Daimler die Trennung. Das haben viele nicht vergessen. Zum Glück läuft es gerade gut für die Kernmarke Mercedes. Das erleichtert den Blick in die Zukunft. Gesundgespart und in alter Qualität verkauft sich Mercedes glänzend. Die Börse nimmt Daimler-Chef Zetsche ab, dass er zehn Prozent Rendite schafft. Doch mit dem Druck neuer Visitenkarten ist es nicht getan. Der Stern aus Stuttgart muss jetzt steigen. Sonst ist „der Daimler“ bald wieder zu haben – diesmal als Übernahmekandidat. mot

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