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Meinung: Das Ende vom Aspirin

In den Reformgewittern der letzten Tage hat sich eine Konstante bewahrt: Egal, was immer die Politiker machen – die Arzneimittel werden teurer. Wie das System funktioniert, steht in einer Prognose der PharmaIndustrie: Wenn die Kassen demnächst nur noch verschreibungspflichtige Medizin bezahlen, werden eben mehr verschreibungspflichtige Medikamente verschrieben.

In den Reformgewittern der letzten Tage hat sich eine Konstante bewahrt: Egal, was immer die Politiker machen – die Arzneimittel werden teurer. Wie das System funktioniert, steht in einer Prognose der PharmaIndustrie: Wenn die Kassen demnächst nur noch verschreibungspflichtige Medizin bezahlen, werden eben mehr verschreibungspflichtige Medikamente verschrieben. Nehmen Sie nicht das olle Aspirin, sagt der Arzt, ich schreib Ihnen mal Schnulliprim forte auf, das zahlt die Kasse. Die Folge: Aspirin kaufen nur noch die ganz Doofen, und schon sind wieder ein paar Fantastilliarden im System verschwunden. Weg! Aber wohin? Geld löst sich ja nicht auf wie Kopfschmerztabletten. Schütten es die Konzerne an ihre Aktionäre aus? Dann wäre es ja wieder da und könnte konsumträchtig ausgegeben werden. Kochen sie aus dem Geld mit teurer Spitz- und Steilforschung neue Substanzen? Na ja. Sacken es die Pharma-Bosse ein? Würde auffallen. Und auch beim Apotheker um die Ecke müsste spätestens der Dritt-Ferrari Argwohn auslösen. Bliebe noch das Konto auf den Virgin Islands. Aber was machen die Leute da mit unserem schönen Geld? Bitte, Virgin Islands: Schickt uns was zurück. Wir brauchen es für unser Gesundheitssystem.

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