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Meinung: Das Fernsehen erzeugt Idioten

„Die große Illusion“ von Harald Martenstein vom 7. Dezember Wie nach allen „öffentlichen“ Unfällen wird auch im Fall Samuel Koch wieder nach einem Schuldigen gesucht.

„Die große Illusion“

von Harald Martenstein vom 7. Dezember

Wie nach allen „öffentlichen“ Unfällen wird auch im Fall Samuel Koch wieder nach einem Schuldigen gesucht. War es der Quotenkampf des ZDF oder gar die Sensationslust seiner Zuschauer? Harald Martenstein hat die einzig richtige Antwort darauf gegeben: „Es gibt nicht immer Schuldige“. Und weiter schreibt er: „Manchmal bleibt nur das, was uns seit jeher besonders schwerfällt: Man muss sich mit dem Schicksal abfinden.“ Das ist tragisch, aber leider wahr.

Beatrice Hamberger,

Berlin-Schmargendorf

„Risikogesellschaft / Wetten, dass etwas passiert“ von Kai Müller vom 6. Dezember

Kai Müller hätte auch den 2003 verstorbenen amerikanischen Medienkritiker Neil Postman zitieren können. Er war ein Kämpfer für die Vernunft und gegen eine Bevormundung durch die Unterhaltungsindustrie. In seinem 1985 erschienen Buch „Wir amüsieren uns zu Tode“ schrieb er: „Problematisch am Fernsehen ist nicht, dass es unterhaltsame Themen präsentiert, problematisch ist, dass es jedes Thema als Unterhaltung liefert.“ Nach Postman hat sich der gesamte öffentliche Diskurs von Politik, Religion, Nachrichten und Wirtschaft in ein Anhängsel des Showbusiness verwandelt. Er meinte damals schon: „Das Fernsehen wurde nicht für Idioten erschaffen, es erzeugt sie.“

Michael Mohr, Köln

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