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Meinung: Das Kaninchenei

CHINESEN KLONEN EMBRYONEN

Wissenschaftler aus Schanghai haben menschliche Embryonen geklont und aus ihnen Stammzellen gewonnen. Diese Tatsache an sich wäre schon bemerkenswert. Besonders pikant ist aber, dass das Klonen nicht mit menschlichen Eizellen, sondern mit entkernten KaninchenEiern erfolgte. Da drängen sich Fantasien auf: Darüber, wie so ein Kaninchenmensch wohl aussehen würde. Haarig, mit langen Ohren und vorstehenden Nagezähnen, aber aufrecht gehend und sprechend, so wie Roger Rabbit oder Bugs Bunny? So weit wollen die Wissenschaftler nicht gehen. Ihr Ziel ist es stattdessen, mit den Kaninchen-Eiern menschliche Stammzellen zu erzeugen. Am Ende sollen Therapien für Krankheiten stehen, nicht neue Kreationen aus Mensch und Tier – so etwas würden selbst die großzügigen chinesischen Bioethik-Richtlinien nicht erlauben. Vielleicht wird aus diesen fabulösen Stammzell-Heilmethoden nie etwas werden. Vielleicht gehört ihnen die Zukunft. Niemand kann das sagen. Doch das politische Signal ist eindeutig: China profiliert sich als Zentrum der Biotechnik, in dem erlaubt ist, wovon andernorts die Forscher nur zu flüstern wagen. Und es ist mehr als zweifelhaft, dass man sich dort dem Wunsch nach einem totalen Klonverbot beugen wird. wez

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