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Meinung: „Das Land braucht …

… Vertrauen.“ José Socrates (47), Portugals neuer Regierungschef, wird seinen klaren Sieg nicht lange fei- ern.

… Vertrauen.“

José Socrates (47), Portugals neuer Regierungschef, wird seinen klaren Sieg nicht lange fei- ern. Der Haushalt des kleinen EU-Landes am Atlantik ist aus dem Ruder gelaufen, das Wirtschaftswachstum stagniert, das Bildungssystem gilt als das schlechteste der ganzen EU. Sein größtes Problem aber ist die Hoffnungslosigkeit der zehn Millionen Portugiesen. „Mein Ziel ist, den Pessimismus zu besiegen“, rief der Sozialist im Wahlkampf. 1999-2002 war er Umweltminister, ist aber erst seit vier Monaten Chef der Sozialistischen Partei (PS). „Dieses Land braucht mehr Vertrauen: zu sich selbst, zur Wirtschaft und zur Politik.“ Sein Gegenspieler, der amtierende konservative Ministerpräsident Pedro Santana Lopes (48), lag in der Umfragen vor der Wahl weit zurück.

Socrates verspricht die Budgetsanierung, das Defizit wird auf fünf Prozent geschätzt. Er will den Verwaltungsapparat (730 000 Staatsdiener) reduzieren. Und er strebt einen „Technologieschock“ samt Erziehungsoffensive an, um die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit Portugals zu erhöhen. Seine Stärke ergab sich bisher aus der Schwäche seines Gegners Santana Lopes. Nun muss er selbst Vertrauen sammeln.

Ralph Schulze

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