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Meinung: Das letzte Angebot

Niemand soll sagen, sie hätten nicht alles versucht: Noch einmal schnüren Europäer, Amerikaner, Russen und Chinesen ein verbessertes Paket von Anreizen, das Teheran von den Vorzügen einer gütlichen Einigung in Sachen Atomprogramm überzeugen soll. Und die US-Regierung ist erneut über ihren Schatten gesprungen und hat Iran direkte Gespräche angeboten.

Niemand soll sagen, sie hätten nicht alles versucht: Noch einmal schnüren Europäer, Amerikaner, Russen und Chinesen ein verbessertes Paket von Anreizen, das Teheran von den Vorzügen einer gütlichen Einigung in Sachen Atomprogramm überzeugen soll. Und die US-Regierung ist erneut über ihren Schatten gesprungen und hat Iran direkte Gespräche angeboten. Wie so oft in den letzten Jahren ähneln die Antworten aus Teheran dem Lauf eines Hasen: einmal Zick, am anderen Tag Zack. Die nuklearen Teppichhändler in Teheran pflegen einen solch erratischen Verhandlungsstil, dass sie ihr Blatt am Ende überreizen könnten. Allerdings sieht es derzeit ohnehin eher danach aus, dass Teheran nicht etwa bockig ist, um bei einem „great bargain“ einen höheren Preis für den Nuklearverzicht herauszuschlagen, sondern weil die Mullahs mit aller Macht die Bombe wollen. Deshalb hat das jetzt geschnürte Verhandlungspaket noch ein zweites Kapitel: Falls Iran stur bleibt, werden China und Russland offenbar einer UN-Sicherheitsratsresolution zustimmen, die Wirtschaftssanktionen gegen Teheran ermöglicht. Fast vier Jahre sind vergangen, seit Irans klandestines Atomprogramm bekannt wurde. Danach hat Teheran finten- und erfolgreich auf Zeit gespielt und sich immer näher an die Beherrschung der Atomtechnologie herangerobbt. Nun ist es an der Zeit, dass die Mullahs endlich Folgen zu spüren bekommen, wenn sie sich einem Kompromiss weiter verweigern. clw

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