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Meinung: Das Virus kommt zurück

Das Virus ist nicht aufzuhalten. Weltweit haben sich im vergangenen Jahr fünf Millionen Menschen neu mit dem AidsVirus angesteckt – mehr als je zuvor.

Das Virus ist nicht aufzuhalten. Weltweit haben sich im vergangenen Jahr fünf Millionen Menschen neu mit dem AidsVirus angesteckt – mehr als je zuvor. Dass Afrika südlich der Sahara weiterhin am meisten unter der Seuche leidet, hat sich herumgesprochen. Und zumindest einige afrikanische Regierungen haben, wenn auch spät, reagiert: Selbst Südafrika hat einen Präventions- und Behandlungsplan erarbeitet, nachdem die Wirtschaft entsprechend Druck gemacht hat. Doch die Brennpunkte der Aids-Krise verlagern sich in Richtung Osten. In Osteuropa und Zentralasien breitet sich das Virus so schnell aus wie nirgendwo sonst auf der Welt. Zum einen, weil die dortigen Regierungen sich immer noch in der Illusion wiegen, Aids gehe sie nichts an, das sei ein eher afrikanisches Problem. Und zum anderen, weil die wirtschaftlichen Umbrüche in den Übergangsgesellschaften die Entstehung von Risikogruppen wie Drogenabhängigen gefördert haben. Wo die Angst ums wirtschaftliche Überleben regiert, nimmt die Verzweiflung zu, und Drogen erscheinen dann als möglicher Ausweg aus der Misere. Als Ausweg aus der Armut erscheint für viele osteuropäische Frauen auch die Prostitution, ein zweiter wichtiger Übertragungsweg für die tödliche Krankheit. Und genau darüber wird das Virus auch seinen Weg zurück nach Deutschland finden. Denn aller Aufklärung zum Trotz: Deutsche Freier wollen Sex immer noch oft ohne Kondom. Und das heißt: volles Risiko. deh

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