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Meinung: Demokratischer Aufbruch

DAS NOK WÄHLT EINEN NEUEN CHEF

Der Sport hatte die Wahl. Das allein ist eine Sensation. Zwei Bewerber für den Chefposten im Nationalen Olympischen Komitee (NOK), das gab es bisher nicht. Die vielen Herren und wenigen Damen waren es gewohnt, ausgekungelte Entscheidungen abzunicken. Nach fünf Jahrzehnten ist die deutsche olympische Familie in der Demokratie angekommen. Und dann setzt sich auch noch Klaus Steinbach, 48, gegen Amtsinhaber Walther Tröger, 73, durch. Ein altgedienter, durchaus verdienter Funktionär wird ersetzt – durch einen, der nicht alles anders machen will, nur manches besser. Ob der Neue dem deutschen Sport auch eine neue Stimme gibt, ist fraglich. Der ehemalige WeltklasseSchwimmer hat sich vorgenommen, die Kommunikation mit Regierung, Wirtschaft und Medien zu verbessern. Welche Rolle die Olympioniken in der Gesellschaft spielen sollen, hat er nicht erklärt. Misst sich das nur an Medaillen? Steinbachs Wahl ist ein Stilwechsel, noch kein Programmwechsel. Zum ersten Mal gab es einen Wahlkampf, auch wenn der nicht eben fair verlief, und einen Streit um inhaltliche Konzepte, selbst wenn der nicht sehr gehaltvoll war. Nun muss die olympische Familie den Schwung dieses Aufbruchs nutzen: für die Bewerbung einer deutschen Stadt um Olympia 2012. Und um ihre Wahlmöglichkeiten zu erweitern. ide

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