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Meinung: Den Handkuss sparen

Beim Airbus wird’s ernst, das muss man sagen. Der eine Chef ist weg, der nächste schon da, und prompt will der, genauso wie der Vorgänger, die Probleme wegrationalisieren?

Beim Airbus wird’s ernst, das muss man sagen. Der eine Chef ist weg, der nächste schon da, und prompt will der, genauso wie der Vorgänger, die Probleme wegrationalisieren? Himmel! Einerlei, ob es bestritten wird oder nicht, die Drohung bleibt, dass in Deutschland Produktionsstandorte aufgegeben werden. Wo, wenn nicht hier? Bei den Franzosen. Die aber stellen nicht nur den Airbus-Chef, sondern verteidigen ihr Terrain mit einer Art Vorwärtsstrategie, schon von Staats wegen. Hemmungen kennen sie da wenige, anders als die Deutschen, das wissen beide Seiten. Und so richtig es vom Prinzip her ist, den Markt entscheiden zu lassen, die Wirtschaft in der Wirtschaft machen zu lassen, wie vor Jahren ein deutscher Wirtschaftsminister sagte – im vorliegenden Fall wird das Prinzip glatt missachtet. Wer nun vor diesem Hintergrund dafür sorgen will, dass Deutschland nicht abschmiert, sprich: tausende Arbeitsplätze und viel Mitsprache in diesem Europa-Projekt verliert, muss dagegenhalten. Es hilft nichts. Dass und wie sie das will, macht die Bundesregierung jetzt deutlich: in den Spitzengesprächen dieser Tage und mit der Überlegung, dass die ihr verbundene KfW-Bankengruppe vorübergehend Anteile am Mutterkonzern EADS übernimmt. Dieses Signal ist unübersehbar. Und sollte seine Wirkung auf Jacques Chirac nicht verfehlen, wenn der sich mit Angela Merkel trifft. Den Handkuss kann der Monsieur sich sparen. Eine dem Markt angemessene Lösung hätte mehr Charme. cas

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