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Meinung: Der Anfang vom besseren Ende

ARAFATS KABINETT TRITT ZURÜCK

Die Israelis sind ihn trotz monatelanger Belagerung seines Regierungssitzes nicht losgeworden. Auch die Kontaktsperre der US-Regierung schien die Macht Jassir Arafats nicht zu gefährden. Bis das palästinensische Parlament die Machtprobe suchte – und gewann. Arafat hatte sich lange geweigert, sein im Juni umgebildetes Kabinett vom palästinensischen Legislativrat bestätigen zu lassen. Er wusste, warum: Zu groß war der Missmut über korrupte Minister, die bleiben durften. Weil Arafat sich außerdem weigerte, seine Macht mit einem vom Parlament gewählten Premier zu teilen, musste sein Kabinett mit Ablehnung durch das Parlament rechnen – und trat zurück. Dabei gehört die große Mehrheit der Parlamentarier Arafats Fatah-Bewegung an – eine Revolution im eigenen Hause. Diese schleichende Entmachtung ist für die Wiederbelebung des Friedensprozesses die beste Lösung: Arafat muss gehen, nicht, weil die USA und Israel es so wollen, sondern weil die eigenen Leute genug haben. Denn nur, wenn ein Nachfolger Arafats die Mehrheit der Palästinenser hinter sich hat, kann er die nötigen Kompromisse eingehen. clw

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