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Meinung: Der Faktor Mensch

Seit 20 Jahren gibt es die Transrapid-Versuchsstrecke im Emsland. Im Dauertest auf der 30 Kilometer langen Trasse wurde die Magnetschwebebahn unter Alltagsbelastungen bis zu jener Serienreife entwickelt, die den Export der modernen Technologie nach China überhaupt erst möglich machte.

Seit 20 Jahren gibt es die Transrapid-Versuchsstrecke im Emsland. Im Dauertest auf der 30 Kilometer langen Trasse wurde die Magnetschwebebahn unter Alltagsbelastungen bis zu jener Serienreife entwickelt, die den Export der modernen Technologie nach China überhaupt erst möglich machte. Ernsthafte Probleme hat es, so weit bekannt, nie gegeben. Das furchtbare Unglück im Emsland ereignete sich zu einer Zeitpunkt, als der Bundesverkehrsminister in Peking gerade Gespräche über einen weiteren Ausbau der Bahnlinie zum Flughafen von Schanghai führte. Dass Wolfgang Tiefensee seinen Besuch in China abbrach, nachdem er von der Katastrophe erfuhr, war ein Gebot des Respekts vor den Opfern und ihren Angehörigen. Ein Eingeständnis technischen Versagens der Magnetschwebebahn kann man daraus nicht ableiten. Nach allem, was wir zur Stunde wissen, ist das Unglück auf menschliches Versagen zurückzuführen. Ob es hätte vermieden werden können, wenn der Testzug nicht automatisch betrieben, sondern von einem Menschen gesteuert und nicht nur überwacht worden wäre, werden erst die Untersuchungen des Unfallhergangs ergeben. apz

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