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Annette Schavan am Donnerstag im Bundestag - sie war nicht vor Gericht erschienen.

© dpa

Der Fall Schavan und die Folgen: Wissenschaft im Recht

Beim Plagiatsverfahren gegen Annette Schavan hat es der Wissenschaft geschadet, dass sich führende Forschungsvertreter von der Ex-Ministerin einspannen ließen. Durch das Urteil der Richter ist die Uni Düsseldorf rehabilitiert.

Die im Plagiatsverfahren um die ehemalige Bundesforschungsministerin Annette Schavan viel gescholtene Universität Düsseldorf ist voll rehabilitiert. Eine von einigen jetzt erwartete Entschuldigung der Wissenschaftsorganisationen, die Kritik an der Rechtmäßigkeit und Sorgfalt des universitären Verfahrens geübt hatten, kann die Uni sicher nicht erwarten. Wohl aber kann sie aus dem in der vergangenen Woche ergangenen Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf die Genugtuung ziehen, die ihr die stolzen Granden der Wissenschaft verwehren werden. Und auch die Tatsache, dass noch nie Klagen gegen den Entzug eines Doktortitels vor Gericht stattgegeben wurden, relativiert das Düsseldorfer Urteil keineswegs.

Es bestätigt, dass sorgfältige Plagiatsverfahren, die zum Titelverlust führen, vor den Gerichten und ihren Experten im Hochschulrecht Bestand haben. Unis, die Plagiatsfälle verschleppen oder nicht nachvollziehbare Milde walten lassen, sollten sich das Düsseldorfer Verfahren und den Spruch der Verwaltungsrichter genau ansehen. Schavan selbst hat wiederholt erklärt, das Verfahren der Universität schade der Wissenschaft. Tatsächlich aber hat es der Wissenschaft geschadet, dass sich führende Vertreter von Schavan einspannen ließen.

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