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Meinung: Der Klassenkleinste

WESTERWELLES KRITIK AN DER UNION

Man kennt das von der Schule: Die Kleinsten in der Klasse sind oft die Frechsten. Sie kompensieren mangelnde physische Kraft durch besondere Schlagfertigkeit, und bewegen sich auch gelegentlich am Rande des Clownesken. In der Politik spielt Guido Westerwelle die Rolle des Klassenkleinsten, und er spielt sie laut. Wenn man seine Bemerkungen richtig einordnen will, muss man nicht nur darauf achten, wem sie gelten, sondern noch viel mehr, wer sie hören soll. Knapp nach der für seine Partei verheerend ausgegangenen Hamburgwahl und unmittelbar nach der Nominierung eines gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten der Opposition hat der FDPChef jetzt CDU und CSU Regierungs- und Reformunfähigkeit bescheinigt. Warum tut er das, und noch dazu mit reichlich überzogener Wortwahl, wo er doch ab 2006 mit Merkel und Co. regieren will? Nicht so sehr, um die CDU-Vorsitzende zu ärgern, sondern um den Wählern zu signalisieren: Wer das Land erneuern will, muss auf die Liberalen setzen. Natürlich hat die FDP da eine Klientel, aber ob die den Lautesten auch für den Effektivsten hält, ist eher fraglich. Westerwelle ist mal wieder drauf und dran, zu überdrehen. apz

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