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Meinung: Der Koks-Detektor

Gestern aus Umfragen wieder unerhört viel erfahren über die Deutschen. Im Sommer ärgern sie sich am meisten über Mücken, sie wollen auch im Urlaub unbedingt an ihrem Lebensziel der konsequenten Mülltrennung festhalten – und sie koksen wie verrückt.

Gestern aus Umfragen wieder unerhört viel erfahren über die Deutschen. Im Sommer ärgern sie sich am meisten über Mücken, sie wollen auch im Urlaub unbedingt an ihrem Lebensziel der konsequenten Mülltrennung festhalten – und sie koksen wie verrückt. Die Methode, mit der das ermittelt wurde, ist freilich relativ anfechtbar, denn sie beruht auf Untersuchungen von Geldscheinen. Im Januar 2002 waren 3 Prozent der frischen Euronoten kokainbehaftet, ein halbes Jahr später schon 90 – ein „Detektor“ für den Zustand der Gesellschaft, wie ein Forscher meint. Doch was heißt das? Greift die deutsche Gesellschaft zum weißen Pulver, weil sie von der Globalisierung geschüttelt wird? In Ozongewittern ausdörrt? Ist es die Angst vor dem Artensterben oder das Wissen, den Müll nie hundertprozentig korrekt trennen zu können, schon gar nicht im Urlaub? Immerhin: Noch haben die Leute Geld zum Kokainschniefen, ein gutes Zeichen; erst wenn sie auf Zeitungspapier umsteigen, geht es zu Ende. Keine Angst: Diese Seite hier ist absolut sauber. Sie können damit unbesorgt auf jede Mücke draufhauen.

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