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Meinung: Der Papst in Syrien: Assads Fehler

Der Papst hat in Syrien politisch Klartext geredet. Vor ein paar Tagen hat das US-Außenministerium Syrien als Staat bezeichnet, der Terrorismus unterstützt - nun kritisierte Johannes Paul II.

Der Papst hat in Syrien politisch Klartext geredet. Vor ein paar Tagen hat das US-Außenministerium Syrien als Staat bezeichnet, der Terrorismus unterstützt - nun kritisierte Johannes Paul II. von Damaskus aus, indirekt, die Politik Israels. Der Landerwerb durch Gewalt solle beendet werden, die UN-Resolutionen müssen gelten, so der Papst. Gewiss hat Johannes Paul damit nur bekannte Positionen des Vatikans wiederholt, aber eben im Beisein des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad. Auch der geplante Besuch in Kuneitra auf dem Golan ist ein Symbol. Kuneitra, einst eine florierende Stadt, wurde 1967 von Israel besetzt und 1974 an Syrien zurückgegeben. Bevor die Israelis abzogen, sprengten sie alle Gebäude in die Luft. Syrien hat die Ruinenstadt in diesem Zustand gelassen - als Erinnerung. Auch wenn der Papst in Kuneitra aller Gewalt eine Absage erteilen will - der Hauptadressat ist an diesem Ort klar. Mehr als dumm, dass Syrien den Papst-Besuch peinlich auszuschlachten versuchte. Präsident Assad sorgte für einen Eklat, als er in seiner Begrüßungsrede die israelische Besatzungspolitik mit dem "Verrat" der Juden an Jesus verglich. "Antisemitisch" nannte Israels Staatspräsident diese Äußerung. Assad hat effektvoll zunichte gemacht, was der Papst-Besuch an Friedenszeichen hätte bedeuten können.an

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