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Der Papst und die Juden: Spalten statt Versöhnen

Ob Muslime oder Juden, der Papst bringt beide gegen sich auf, von Protestanten zu schweigen. Seine Reden an ihre Adressen zeigten keine große Kompetenz im Versöhnen. Im Verärgern ist er größer.

So nutzt es auch nichts, dass Benedikt sich im Nachhinein gegen das Holocaust-Leugnen stellt; die Entscheidung, Bischof Richard Williamson in die Kirche zurückzuholen, nimmt er nicht zurück. Dabei ermitteln in Regensburg die Staatsanwälte. Der Papst zeigt seinen Willen – nur einen zur Beschwichtigung. Bei alledem ist es kein Wunder, dass Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, zumindest im Moment nichts mit der katholischen Kirche zu tun haben will. Zu Recht, denn es ist, wie Knobloch sagt: Sie hat es nicht mit Menschen zu tun, die nicht wissen, was sie tun. Dazu ist Benedikt auch zu gebildet. Hinzu kommt, dass das israelische Großrabbinat, höchstes jüdisches Gremium im Land, die Beziehungen abgebrochen hat. Hieran zeigt sich die Fallhöhe. Papst Benedikt XVI. will immerhin im Mai eine Reise nach Jerusalem unternehmen. Der Unmut über ihn erfasst derweil immer mehr Gläubige, immer mehr Würdenträger seiner eigenen Kirche. Statt zu Versöhnen beginnt der Papst zu spalten. cas

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