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Meinung: Der Rückzug bringt voran

MENEM TRITT NICHT AN

Seit Monaten gibt es aus Argentinien nur schlechte Nachrichten. Wirtschaftlicher Niedergang, politische Wirren, Ausschreitungen, Tote. Das Land steckt in der schwersten Krise seiner Geschichte. Doch nun gibt es endlich mal wieder eine positive Nachricht: Carlos Menem wird nicht Präsident. Der 72Jährige verzichtet darauf, in einer Stichwahl gegen seinen parteiinternen Widersacher Nestor Kirchner anzutreten. Einen größeren Dienst hätte Menem seiner Heimat nicht erweisen können. Denn eines braucht Argentinien wirklich nicht: Einen Staatschef, der das Land schon einmal ins Chaos führte, unter dem Vetternwirtschaft und Korruption an der Tagesordnung waren. Dass er sich überhaupt traute, wieder anzutreten, spricht für den schlechten Zustand des Staates. Nun ist es an dem Peronisten Kirchner, Ordnung zu schaffen – und den 37 Millionen Menschen Hoffnung zu geben. Als Verwalter preist sich der 53-jährige Gouverneur an. Mehr Staat, weniger Neoliberalismus verspricht er. Noch ist Kirchner der Mann, „den man nicht kennt“. Nun hat er die Chance, das zu ändern. Und schlimmer als unter Menem und seinen Nachfolgern kann es nicht werden. Ch.B.

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