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Meinung: Der Sturm ist groß

„Ins Offne: Was Hitzlsperger lehrt“ vom 10. Januar Ein Hitzlsperger macht noch keinen Frühling, ein Westerwelle und ein Wowereit auch nicht, ebenso wenig eine Hendricks oder eine Jones .

„Ins Offne: Was Hitzlsperger lehrt“

vom 10. Januar

Ein Hitzlsperger macht noch keinen Frühling, ein Westerwelle und ein Wowereit auch nicht, ebenso wenig eine Hendricks oder eine Jones ... Aber Mut und Hoffnung. Denn es ist weiß Gott nicht nur der Männerfußball, wo Homosexualität mit Angst und Abwertung einhergeht. Im Schul-, Berufs- und Freizeitleben kostet es noch immer deutlich mehr Anstrengung, und man muss schon verdammt gut (mit-)„spielen“, um wenigstens in den Anschein einer diskriminierungsfreien Gleichbehandlung gelangen zu können.

Volker Amler, Berlin-Prenzlauer Berg

Man kann sich kaum vorstellen , dass der bekannte und sehr markante Fußballspieler X den Gegenspieler Y mit einem Foul zu Boden zwingt, einen Strafstoß vergeigt und die gegnerische Fankurve – seit Stunden vorgeglüht und aufgeputscht – ruhig bleibt.

Ein Shitstorm mit Tussi-, Schwuchtel- Rufen etc. wird ihm entgegenschallen. Der Zirkus Maximus lebt wieder auf. Das Thema Outing eignet sich nicht für den Fußball, für andere Berufsgruppen ist es bereits an der Tagesordnung.

Das unkontrollierte Outing kann den Spieler körperlich, seelisch und bei ausbleibenden Werbeeinnahmen finanziell zerstören.

Die PR-Leute von Hitzlsperger spielen mit dem Feuer, sind schlechte Ratgeber. Wenn schon über Ethik im Fußball in dieser Größenordnung diskutiert wird, dann bitte über Spielermanipulationen und den Umstand, den täglichen Wettbetrug schneller zu verfolgen.

Warum schwächeln einige Torwächter mitunter sehr stark , hechten offensichtlich in die falsche Ecke und es ereignen sich relativ viele Eigentore in den letzten Monaten?

Der millionenschwere Lederkugelsport ist eine harte Nummer, Mitleid sollte den Menschen zuteil werden, die wirklich leiden, in Not geratene, Kranke, Gebrechliche , Arme ohne Zugang zu irgendeiner Lobby.

Walter Zawada, Berlin-Wilmersdorf

Erlauben Sie mir eine kleine Anmerkung mit Bezug auf den Ausdruck „Toleranz“, der mehrmals und überhaupt in der

allgemeinen Diskussion vorkommt. Im Falle der Diskriminierung von Menschen, aus welchen Gründen auch immer, handelt es sich nicht etwa nur um Intoleranz, sondern zunächst und vor

allem um Unrecht.

Wenn ich nicht schwarzfahre, bin ich nicht tolerant, sondern erfülle meine Rechtspflicht. Wenn ich jemanden nicht diskriminiere, erfülle ich ebenfalls nichts als meine Rechtspflicht.

Wo aber ein Recht ist, ist die Rede von Toleranz allemal verdächtig und gefährlich. Diese angebliche Toleranz, mit welcher man vielleicht auch einen Schwulen leben und gelten „lässt“, verschleiert nicht nur dessen Recht, welches eine solche „Toleranz“ gänzlich überflüssig macht, sondern auch jene wahre Toleranz, welche überhaupt erst jenseits von Recht und Rechtspflicht als eigentliche Tugendpflicht möglich und notwendig zugleich wird. Von der Rechtspflicht der Nichtdiskriminierung würde man auch nicht entbunden, wenn man Homosexualität unter Erwachsenen für unmoralisch hielte. Erst wenn man trotz dieser Einstellung einen Schwulen sogar bei sich daheim als Gast empfinge (wozu man rechtlich nicht verpflichtet ist), wäre man auch tolerant und damit tugendhaft.

Georg Geismann, Berlin-Schöneberg

Der Sturm ist groß, weil die Kenntnisse schlecht sind. Was kaum jemand weiß: Die Amerikaner Masters und McKinsey haben schon in den 50er Jahren zwei

getrennte Umfragen unter zehntausend Menschen durchgeführt. Beide kamen zu dem gleichen Ergebnis: 30 Prozent sind ausschließlich heterosexuell, zehn Prozent ausschließlich homosexuell

und 60 Prozent irgendwo dazwischen bisexuell geprägt. Spätere Studien bestätigten dies.

Die Kirchen sollten endlich begreifen, dass sexuelle Identifikation genetisch bedingt, also nach christlicher Lehre von Gott so gegeben ist.

Schlimm sind besonders die mangelhaften Kenntnisse unserer Jugendlichen. Daher das Mobbing in Schulen. Wer mobbt, hat keine Ahnung. Aber auch dies: Viele Jungen meinen, homosexuell zu sein, obwohl sie es nicht sind, nur weil sie sich in der Pubertät ganz normal und neugierig mit Freunden am „schönsten Spielzeug des Mannes“ betätigt haben. Katholische Moral hat schon viele in den Suizid getrieben. Alltag eines Jugendarztes. Für Rückfragen Jugendlicher bereit:

Dr. med. Christoph Hilsberg, Arzt

für Jugendliche, Berlin-Lichterfelde

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