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Meinung: Der Triumph der Zuckerdose

Vermutlich lag es am Namen. Hieße der Euro nicht Euro, sondern z.

Vermutlich lag es am Namen. Hieße der Euro nicht Euro, sondern z.B. „Illig“ – dann würden ihn unsere Schlagzeilenmacher unentwegt als „Billig“ rühmen, und die Stimmung im Land bettete sich auf blühende Landschaften allüberall. Die Chance ist nun freilich vertan; am Euro klebt das T wie angelötet, und der Weg zurück zur Mark ist auch keine Lösung. Oder doch? Eine große Bekleidungskette, deren Initialen C und A sind, hat jetzt angekündigt, sie werde auch die gute alte Deutschmark wieder als Zahlungsmittel akzeptieren. Das sagen Manager nicht einfach so. Sie müssen vielmehr Informationen haben, nach denen das alte Geld noch stapelweise in Schubladen, Zuckerdosen und Wollsocken steckt und nur darauf wartet, die Konjunktur wieder anzuwerfen. Haben unsere Steuerschätzer dieses gewaltige Potenzial übersehen? Und wird es jetzt wirklich in Klamotten umgesetzt oder warten Experten, bis die Mark nach der nächsten Währungsreform womöglich zur Goldmark wird? Zu unserem Glück fehlt jetzt nur eine kulante Entscheidung der Finanzbehörden, auch die Steuerzahlung wieder in Mark zu akzeptieren. Dann hätte Hans Eichel eine richtig solide Etatgrundlage – und wir Socken und Zuckerdosen zurück.

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