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Deutsche Bahn: Gleise in die Wüste

Die Bahn agiert erfolgreich im Ausland. Warum also gehört es immer noch dem Inland?

Ein solcher Tag lässt die Schmerzen vergessen, welche die Deutsche Bahn angesichts der zähen Wirtschaftskrise noch immer plagen. Für 17 Milliarden Euro darf sie im reichen Golfstaat Katar ein Eisenbahnnetz planen: Ein solches Geschäft macht man nicht alle Tage und auch nicht jedes Jahr. Einen beträchtlichen Teil dieser Summe wird sie weiterreichen, über Aufträge an Baukonzerne und an die Bahnindustrie. Davon dürfte auch die deutsche Wirtschaft profitieren, für die jede Bestellung ein Schritt aus der Krise ist. Nicht zu unterschätzen ist zudem das noch brachliegende Potenzial Arabiens – liefern die Bahn- Leute gute Arbeit ab, winken Folgeaufträge in einer Region, in der die Eisenbahn noch so gut wie keine Rolle spielt. Im Umfang wesentlich kleiner, doch strategisch für die Bahn gleichermaßen nicht unbedeutend ist der Nahverkehrsauftrag, den sie in Schweden gewonnen hat. Damit gleicht sie im Ausland erstmals aus, was sie auf dem Heimatmarkt an Marktanteilen verliert. Beide Projekte, Katar wie Schweden, werfen indes eine andere Frage auf: Warum muss ein Konzern, der international Erfolge einfährt und sich gegen andere behauptet, eigentlich dem deutschen Steuerzahler gehören?

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