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Deutsche Bank: Verrechnet

Er würde sich schämen, wenn die Deutsche Bank in der Krise Staatsgeld annehmen müsste, sagte Josef Ackermann einst. Das klang stolz, standhaft, ehrenwert.

Er würde sich schämen, wenn die Deutsche Bank in der Krise Staatsgeld annehmen müsste, sagte Josef Ackermann einst. Das klang stolz, standhaft, ehrenwert. Dass seine Bank trotzdem mittelbar von staatlichen Rettungsprogrammen für marode Institute in ganz Europa profitierte, muss man ihr nicht ankreiden. So ist die Logik des Systems. Aber dass die Deutsche Bank eigene Milliardenverluste angeblich verschleierte, um kein Staatsgeld annehmen zu müssen, ist ein ungeheuerlicher Verdacht. Geprüft wird er nicht von irgendwem, sondern von der Bundesbank sowie der Finanzaufsicht in den USA und Deutschland. Es ist der schwerwiegendste inmitten der vielen Skandale, in denen die Deutsche Bank zurzeit eine Rolle spielt. Nicht alle Vorwürfe sind Ackermann zuzuordnen. Denn die neuen Chefs sind Deutschbanker durch und durch: Anshu Jain war für das Investmentbanking zuständig, Jürgen Fitschen hat eine Steuererklärung unterschrieben, in der eine betrügerische Abrechnung von CO2-Emissionszertifikaten gesteckt haben soll. Beide stehen schon seit fast einem Jahr an der Spitze der Bank. Wie lange brauchen sie noch, um den angekündigten Kulturwandel zu vollziehen? Oder sind sie die Falschen für diese Aufgabe?mod

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