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Meinung: Die Arme weit offen

GENERALDEBATTE IM BUNDESTAG

Es waren ein paar freundliche Gesten zu viel, um Schröders Konzilianz als bloße Spontanleistung abzutun. Ruhig blieb sein Ton, kein einziges Knurren wider die Opposition, das ganze ein Vortrag in den gesetzten Worten des sorgenden Staatsmanns. Nicht nur in der Form blieb der Bundeskanzler für eine Generaldebatte ungewöhnlich mild, auch in der Sache präsentierte sich Schröder einladend: Mäßigendes zum Irak, Lob für die anderen zum Gesundheitskonsens, ergebnisoffen für die anstehenden Sozialreformen. Und, wann hat es das zuletzt gegeben, das uneingeschränkte Eingeständnis eines eigenen gravierenden Fehlers in der Rentenpolitik. Die Botschaft: So viel Einsicht, Umkehr und Wille zur Einigung war nie. Angela Merkel hingegen hat einige Latten, die sie demnächst nehmen muss, noch ein wenig höher gelegt. Statt Frontbegradigungen einzuleiten, hat sie sich die Abkehr von der Ablehnung der Steuerreform noch weiter erschwert. Schröder hat einen Kurs gefunden, Merkel noch nicht. psi

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