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Die Deutschen und ihre Ärzte: In der Praxis

Die Deutschen gehen immer häufiger zum Arzt. Das ist nicht nur für die Mediziner mit Stress verbunden, sondern auch für viele Patienten unbefriedigend.

Trotz Praxisgebühr gehen die Deutschen immer häufiger zum Arzt. Im Durchschnitt war jeder Versicherte im Jahr 2008 mehr als 18 Mal bei einem Doktor, wie die Barmer GEK aus ihren Versichertendaten berechnet hat. Vor fünf Jahren waren es noch zwei Besuche weniger. In der Praxis heißt das: Bei einem niedergelassenen Mediziner warten an jedem Werktag im Durchschnitt 45 Patienten im Sprechzimmer, für jeden von ihnen bleiben acht Minuten Beratungs- und Behandlungszeit. Das ist nicht nur für die Ärzte mit Stress verbunden, sondern auch für viele Patienten unbefriedigend. Dass die Menschen regelmäßiger zum Arzt gehen, heißt aber nicht, dass sie auch kränker sind. Laut der Studie suchten die Bayern bundesweit am häufigsten einen Arzt auf, dort ist die Lebenserwartung aber besonders hoch. Viele Arztbesuche wären außerdem vermeidbar, wenn stärker auf Vorbeugung gesetzt würde. Immerhin geben die Kassen inzwischen mehr Geld für Prävention aus. Doch bei den sozial Schwachen, die Unterstützung am nötigsten haben, kommen die Leistungen häufig nicht an. Hier hilft nur, die Betroffenen in ihrem Lebensumfeld anzusprechen – in der Kita, der Schule oder dem Job. Da sind nicht nur die Krankenkassen gefragt.

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