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Meinung: Die falschen Stimmen

MÖLLEMANN WIRD VERTEIDIGT

Kann man das alles überhaupt noch verstehen? Jürgen W. Möllemann wehrt sich gegen seinen Rauswurf aus der FDP – nun gut, das ist menschlich nachvollziehbar, und wäre es nur eine Sache des persönlichen Stolzes und eine Sache der Rache an allen, die ihm einst zugejubelt haben. Die FDPSpitze im Allgemeinen und der FDP-Chef Westerwelle im Besonderen wollen von dem Mann am liebsten nichts mehr wissen – auch das ist verständlich, selbst wenn man zu denen gehört, die sich einer gewissen Schadenfreude nicht ganz enthalten können über die Zauberlehrlinge, die den wild Staub aufwirbelnden Besen immer noch nicht in den Schrank kriegen. Aber was treibt das kleine Häuflein derjenigen, die sich immer und immer wieder für den Mann verwenden? Das reine Mitleid nach dem Motto „Nun lasst ihm doch sein Parteibuch und seine paar Mandate, er hat ja sonst nichts mehr?“ Das glaubt kein Mensch. Es wäre nämlich das erste Mal, dass in Sachen Möllemann in der FDP etwas ohne Hintergedanken geschieht. Aber was sind das für Hintergedanken? Möllemann, hören wir, müsse eingefangen werden, weil er sonst eine eigene Partei gründen und der FDP zur Gefahr werden könne. Was aber im Klartext nur heißen kann: Wir wollen Möllemann behalten, weil wir seine Wähler behalten wollen. Das kann man ja sogar verstehen. Aber es geht nicht. Diese Wähler sind ein Irrtum gewesen, versteht ihr? bib

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