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Die FDP und Westerwelle: Das ist nicht rational

Die Befürchtungen von Guido Westerwelle sind völlig berechtigt: In dem Moment, in dem der Vizekanzler sein Amt als FDP-Chef aufgibt, wird seine Durchsetzungskraft in der Koalition dramatisch schwinden.

Von Hans Monath

Er wäre dann nur noch der bisher unbeliebteste deutsche Außenminister, nur noch ein an der eigenen Partei gescheiterter Politiker, kurz: Er wäre der kleinste Große-Sprüche-Klopfer seit langem. Doch den liberalen Wahlkämpfern in den Ländern geht es längst nicht mehr um die Durchsetzungskraft ihres Vizekanzlers. Ihnen geht es ums Überleben und um das Überspringen der Fünfprozenthürde. In Westerwelle und der Ablehnung, die ihm entgegenschlägt, sehen sie das größte Hindernis dafür, dass sie sich noch retten können. Deshalb nennt ihn ein Spitzenkandidat nun einen „Klotz am Bein“ und verbannt ihn aus seinem Wahlkampf. Doch würde es wirklich helfen, wenn Westerwelle den frustrierten Liberalen den Wunsch erfüllt? Jeder Nachfolger müsste bei den erwarteten Niederlagen für die Folgen von Westerwelles Politik geradestehen. Doch das ist eine rationale Überlegung. Und Westerwelles langes Zögern hat die Verzweiflung ins Unermessliche gesteigert. Auf rationale Lösungen setzen die Liberalen längst nicht mehr. hmt

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