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Die Feuerwehr und das Gewitter: Falscher Alarm

Ein Kommentar

Die Berliner Feuerwehr hat in der Nacht zu Sonntag die Grenzen der Leistungsfähigkeit erreicht. Ein Ehepaar hat dies in Tempelhof auf drastische Weise erfahren: Erst eine halbe Stunde nach dem Alarmruf konnte mit dem Löschen begonnen werden – doch da war es zu spät, ihr Haus brannte ab. Das ist schlimm, aber ein Skandal ist es nicht. Das Unwetter war massiv, über Stunden gab es durchschnittlich jede Minute einen Einsatz; um vollgelaufene Keller kann sich die Feuerwehr in so einer Situation erst einmal nicht kümmern. Aber noch etwas anderes verhinderte eine höhere Effektivität: Fehlalarme. Als das Haus in Tempelhof brannte, war der zuständige Löschzug in einem Krankenhaus, doch dort hatte nur die automatische Brandmeldeanlage wegen der vielen Blitze verrückt gespielt. Insgesamt dreißig Anlagen meldeten falschen Alarm, angeblich, weil die Technik immer komplizierter und störanfälliger wird. Die Feuerwehr hat versprochen, sich des Problems anzunehmen. Das ist eine professionelle Reaktion auf einen außergewöhnlichen, seltenen Ausnahmefall. Die Forderung nach mehr Löschfahrzeugen dagegen ist albern – dafür fehlt das Geld ebenso wie die Notwendigkeit.

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