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Meinung: Die Fundis sterben aus

SCHWARZ-GRÜNE GEDANKENSPIELE IN HAMBURG

Hamburgs Grüne sind einen weiten Weg gegangen. Thomas Ebermann verließ 1982 fast erleichtert die Tolerierungsverhandlungen mit Klaus von Dohnanyi. Krista Sager zimmerte 15 Jahre später einen rotgrünen Senat, der Erfolge vorwies, aber nicht mehr die Seelen in den Schlafstädten erreichte. Und nun, vor der Neuwahl, denken immer mehr in der Grün-Alternative Liste über etwas besonders Alternatives nach: das Bündnis mit der CDU. Gewiss steckt dahinter vor allem Machtbewusstsein; ohne eigene Offenheit drohen bei einer fehlenden rot-grünen Mehrheit 2004 die große Koalition oder ein Comeback Schills. Aber es geht um mehr: Systemkritiker und Fundis sterben in allen Parteien aus. Es regieren Pragmatiker, die sich auskennen im Getriebe einer Gesellschaft, die immer mehr den Gesetzen der Ökonomie folgt statt den alten Idealen. Diese Politiker interessieren sich nicht mehr für rechts oder links, sondern nur noch für vorne oder hinten. Dass die Grünen nicht mehr automatisch auf die Roten fliegen, muss SPD und CDU zu denken geben – in Hamburg und anderswo. gb

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