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Meinung: Die Gesellschaft kohlabiert

Der Werteverfall unserer Gesellschaft schreitet stetig voran. Effenberg schmeißt in Wolfsburg hin, Daniel und Alexander erobern kampflos die Spitze der Hitparaden – und niemand ist mehr da, der Boris B.

Der Werteverfall unserer Gesellschaft schreitet stetig voran. Effenberg schmeißt in Wolfsburg hin, Daniel und Alexander erobern kampflos die Spitze der Hitparaden – und niemand ist mehr da, der Boris B. daran hindern konnte, mit der Schöpfung eines eigenen Parfüms eine Massenvernichtungswaffe zu erschaffen. Es liegt am Fernsehen, meinen die einen, am Computer, finden die anderen. Gelegentlich heißt es auch, eine kräftige Maulschelle habe noch niemandem geschadet, aber die sei ja nicht mehr erlaubt. Gut, dass endlich ein Durchblicker, der Anwalt Rolf Bossi, Klartext redet: Der Werteverfall, meint er, liege zu 90 Prozent an Helmut Kohl, der das Land mit Geld und schwarzen Kassen regiert habe. Kohl! Na klar. Das weiß heute der dümmste NachwuchsBankräuber: Wenn der Dicke gegen das Parteiengesetz verstoßen darf, argumentiert er, dann ist es völlig legal, dass ich mir mit der Uzi ein paar Scheine von der Bank hole. Verstehen wir Bossi richtig, dann sind auch die brutalen Morde der letzten Jahre praktisch sämtlich das Ergebnis der schwarzen CDU-Kassen, die das beiläufige Töten von Menschen wieder salonfähig gemacht haben. Ja, man könnte sagen, dass Kohl auch den Irak-Krieg ausgelöst hat. Das ist Bossi nur nicht rechtzeitig eingefallen.

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