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Meinung: Die guten Folgen des Terrors

Zwei Wochen sind es noch bis zum Präsidentengipfel auf Bushs Ranch in Texas. Doch schon jetzt darf man wetten: Es wird eine Begegnung für die Geschichtsbücher.

Zwei Wochen sind es noch bis zum Präsidentengipfel auf Bushs Ranch in Texas. Doch schon jetzt darf man wetten: Es wird eine Begegnung für die Geschichtsbücher. Amerika und Russland sind sich paktisch einig über eine drastische Reduzierung der Atomwaffen. Moskau sperrt sich nicht mehr gegen die Entwicklung der US-Raketenabwehr, bezeichnet den ihr entgegenstehenden ABM-Vertrag als "Relikt des Kalten Krieges", auf dessen Wortlaut man nicht zu viel geben sollte. Bushs bisher so eiserne Sicherheitsberaterin Rice nennt ihrerseits das pedantische Raketenzählen "altes Denken" und ist bereit zu asymmetrischer Abrüstung. Fast noch bemerkenswerter ist das amerikanische Entgegenkommen bei der Kontrolle der Biowaffen. Noch hat die Bush-Regierung zwar Bauchschmerzen beim Gedanken, ausländischen Inspektoren das Recht auf spontane Kontrollen in Amerika einzuräumen - sie fürchtet Industriespionage. Aber auch da bewegt sie sich. Völlig überraschend käme ein umfassendes neues Abrüstungsgeschäft nicht. Die Abschreckung lässt sich mit weit weniger Atomwaffen gewährleisten, Russland kann sich die heutigen Arsenale nicht mehr leisten. Aber es ist bin Laden, der jetzt den Durchbruch ermöglicht. So hat selbst die Bedrohung durch Terror noch ihre guten Seiten.

cvm

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