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Meinung: Die Ironie von der Geschicht’

WAIGEL GREIFT STOIBER AN

Ob das, was ExCSU-Chef Theo Waigel anzettelt, eine Intrige ist? Er sagt, dass die guten Zeiten in Bayern vorbei sind und sich die Partei jetzt für die Zeit nach Edmund Stoiber rüsten soll. Richtig – aber vor der Landtagswahl so klar den Wechsel zu fordern, kommt einer Sensation nahe. Jedenfalls nach Maßstäben der CSU, die ihre Stärke aus vermeintlicher Geschlossenheit zieht. Nun wird die Attacke die Opposition nicht stärken, denn die ist kaum vorhanden. Doch parteiinterne Wirkung soll die Analyse schon entfalten. Hintergrund ist eine tiefe Verletzung und viel Parteigeschichte: Waigel wollte vor einem Jahrzehnt Max Streibl als Regierungschef beerben, verlor aber den von Stoiber mit harten Bandagen ausgetragenen Kampf. Dabei hatte Waigel mit Horst Seehofers Hilfe erst Streibl zum Aufgeben gebracht. Dass Waigel jetzt Seehofer zu Stoibers Nachfolger hochlobt, wirkt wie die Ironie von der Geschicht’. Den Zeitpunkt für seinen Angriff hat Waigel genau abgepasst: vor dem CSU-Wahlparteitag. Eine Intrige? Eine erwartbare Revanche. cas

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